Geschichten von Schwertern und Zauberei

Tod im Troß-1

This entry is part 1 of 6 in the series Tod im Troß

Alex: Am Morgen im Lager

Stöhnend kämpft sich Alex zu Bewusstsein. Die Augen sind verklebt und die raue Wolldecke löst sich nur unwillig von den Schultern. Neben ihrem Feldbett rumort und klirrt es. Unerträglich laute, aber glücklicherweise gewohnte Geräusche. Gustavs vergeblicher Versuch leise Ordnung in der Küche zu machen.

„Da hast du dir aber was eingebrockt“ brummte der alte Koch.

„Mhmmrggt?“ fährt sich mit der Hand durch die mausblonden kurzen Haare

„Sei froh dass der Hauptmann noch nicht wach ist.“

Der Schatten einer Kaffeetasse verdunkelt die Morgensonne und tief in ihrem Muskelgedächtnis verankerte Reflexe greifen zielsicher danach.

„Wsssnddlos?“

„Na lässt dich niederschlagen, ausrauben und Eckert schleift dich ohne Hosen zurück ins Lager.“

Eine Hand fährt hecktisch unter die Decke. „Nein nicht deine Hosen!“ Eckert ist mit nacktem Arsch und dir am Schlafittchen ins Lager getorkelt“ „Lunte musste sich wohl die Augen mit Bleiche auswaschen“

Und wss hat er erssählt? Noch ein Schluck und reden sollte wieder gehen.

„Nix hat er erzählt, hat ins Feuer gekotzt und ist in sein Zelt gefallen“ Gustavs stoppeliges Gesicht verzog sich zu einem zahnlückigen Grinsen, dann fragte er.

Was war denn gestern?

….

Alex: Bei den Kesslern

„Also nimm dir das nicht zu Herzen“

Später Nachmittag, bei den Kesslern hatten sie ein paar Sargnägel beerdigt. Es war aber reichlich lahm. Nichts gegen die Kessler, dafür dass die erst vor zwei Jahren zum Zug dazu gestoßen waren, hatten sie sich mächtig etabliert. Zwei Straßenzüge unter ihrer Kontrolle und diese hübsche kleine Taverne, sieben zerdellte Tische für Gäste, ein runder Stammtisch – nicht für die Gäste, die wussten was gut für sie war und die sauberste Theke im Tross. Gute Preise und zum Wachtmonopolbier gab es nach dem dritten Besuch oder sobald sie einen leiden konnten auch die Sargnägel dazu. Später am Abend, wenn es kühl wird geht es hier eigentlich immer ziemlich hoch her. Jetzt war reichlich langweilig

 Bis vor etwa sieben Augenblicken, wären sie wohl einfach weitergezogen sie und der Hauptmann. Hätten etwas Vernünftiges gemacht, wie zur Kuppertaverne oder eine Schlägerei mit den Seefahrern gegenüber. Ein Abend mit Potential eben.

Dann waren zwei Trommler in die Taverne gekommen. Ein großer schmerzhaft dünner Kerl, der zweimal hinter seine Davuka passte und ein großer Dicker, der wahrscheinlich seinem kleinen dürren Kumpan den Teller leer fraß mit zwei Bongos. Und mit einer Tänzerin: Die exotische Deliana und deren schwarze Haare, dunkle Augen und vor allem das extrem knappe stark gespannte Perlenoberteilchen hatten beim Hauptmann den Schalter zwischen den Beinen umgelegt.

Eckert stand, leicht schwankend und einen halben Kopf größer als Trommler Dick, „Also nimm dir das nicht zu Herzen“ was meist etwas voraus geht, was beleidigend ist und zu Herzen geht.

„Aber diese zwei Pracht-Dinger und dass wir nicht auf See sind! Deshalb ziehe ich jetzt weder weiter, noch komm ich mit dir zurück in’s Lager.“ „Hol noch Bier und was für die Hübsche hier“.

Auf dem Weg zur Theke lass ich mir Zeit, muss ich schon weniger vom betrunkenen Balzen mitbekommen. Ich mache vielsagende dreifingrige Handbewegungen in Richtung des Thekers und Mac grunzt verständnissinnig, macht sich dran drei Gläser zu polieren. Bis er fertig ist kann ich genauso gut auch was von dem Zeug wegbringen. Das mit dem Polieren der Gläser nimmt Mac ernst. Keine Ahnung wie aber er hat immer einen sauberen Lappen in der Hand.

 Gefühlte Stunden später, dass die Wacht auch keine Aborte im Tross erlaubt. Und als würde sich nach Einbruch der Dunkelheit noch einer dran halten, aber da letzten Sonnenstrahlen noch die Zelte in ihr Licht tauchen, heißt es bis zum Rand des Tross zu wanken und in den vorgesehen Löchern, ach ihr wisst schon.

Na auf jeden Fall ist der Tisch leer, als ich zurück komme. Na immerhin mein Glas steht noch mitsamt Inhalt da, Glückstag! Während ich den Sargnagel in Glas fallenlasse und das Glas ansetze, schau ich zum Theker rüber. Der macht Halbkreise mit wackelnden Fingern. Mit dem Schnaps schmeckt das Zeug auch nicht besser. Ich unterrücke ein leichtes Würgen. Und gehe sorgfältig – gar nicht betrunken – in die Richtung aus der Taverne, die er mir angedeutet hat. Rechtsrum, nochmal rechts, nee jetzt bin ich zwischen den Markzelten, das ist falsch. Als ich mich wieder umwenden will, sehe ich an der nächsten Zeltecke aber die Davuka vom Trommler stehen. …

Wird fortgesetzt

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