Geschichten von Schwertern und Zauberei

Grab imTunnel-5

This entry is part 5 of 6 in the series Grab im Tunnel

Eckert: und Lantam

„Milch oder Zucker?“ „Hm? Doch ich finde es wichtig, wie ein Mann seinen Kaffee trinkt!“ Nummer 45 Unterhaltungen mit Toten. Lantam antwortet nicht, aber vorhin hat er sich einmal ein wenig bewegt, jetzt pressen nicht mehr seine Zähne in mein Stirn, aber seine Nase quetscht an meiner linken Braue und der Helmrand presst auf mein Schlüsselbein. Kann ich die einzelnen Themen zählen? Frühstück, Kaffee, Lieblingswaffen, dann wäre ich schon bei 46.

Ob es zu früh ist, mit ihm über Bengas zu reden? Ob der wohl eifersüchtig ist? Lantam langweilt mich, ich glaube ich mache noch einmal die 27 und singe ein Lied.

Conrad: bei den Verwundeten

Conrad testete wieder sein Bein. Wenn die Schiene hielt konnte er zumindest humpeln, besser als nichts. Die Warterei war nervenaufreibend. Obwohl sich weder Gregor noch die Nyx rührten stand sie ein bisschen dichter bei ihm, sein Licht etwas gedämpfter. Einer der Heiler wollte zu ihm, aber wir sind uns schnell einig geworden, dass jeder die Finger von Gregor lässt. Pfeile und Bolzen rieseln einfach zwischen den beiden als Staub zu Boden, sobald sie die scharfe Trennlinie zwischen Licht und Dunkel queren.

Etwa alle zwanzig Augenblicke bekam er Bericht von den Grabungsarbeiten, dann fiel Conrad endlich auf, dass Alex zunehmend unsicher auf den Beinen war und den linken Arm schonte. „Sag einmal Alex, hast du schon nach deinem Arm sehen lassen?“ „Der ist in Ordnung, alles fein nur ein Kratzer“ Er tätschelt ihren Ellenbogen. Alex saugt hörbar die Luft ein. „Du musst uns nicht die ganze Zeit beweisen, dass du härter bist als alle anderen. Außerdem bringst du mir gar nichts, oben am Tunnelausgang, wenn du nicht kämpfen kannst.“ Er beschloss noch einen drauf zu legen: „Und dem Hauptmann bringt es auch nichts.“ Alex sah ihn hoffnungsvoll an: „Meinst du er lebt noch?“ Conrad war sich ziemlich sicher, dass das nicht der Fall war. Selbst wenn Eckert den Einsturz überlebt haben sollte, lag er nun schon seit über vier Stunden eingeklemmt im Tunnel. Nicht als würden sie zeitnah an der Nyx vorbeigekommen, um den Leichnam zu bergen. Conrad lächelte: „Der ist nicht kaputt zu bekommen, wahrscheinlich spielt er schon Karten und trinkt Bier, jetzt auf zum Heiler“.

Alex ging etwas aufrechter zum kleinen grün gekleideten Feldscher, um nach der Pfeilwunde im Unterarm sehen zu lassen. Conrad sah ihr nach und verstaute sein aufmunterndes Lächeln wieder sorgsam. Er humpelte zu Gregor, legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Krieger blieb still, nichts ließ merken, dass er ihn überhaupt wahrnahm. Er behielt die Nyx wachsam im Auge, aber auch die ignorierte ihn völlig. Wird schon nicht schaden, dachte er und Conrad fühlte sich ein wenig besser damit.

Wird fortgesetzt…

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