Geschichten von Schwertern und Zauberei

Der Kohler – 8

This entry is part 8 of 25 in the series Der Kohler

Gewissen und Steuern

Matjas war überzeugt, dass es eine Falle war. Der Steuereintreiber hatte sich nachts zum Wagen geschlichen, kurz nachdem Klaas die verletzte Marie geholt hatte. Er hielt sich einen Finger an Lippen, dann löste er den Riegel. Jannis hatte angehoben etwas zu sagen, aber der kleine Mann mit der Halbglatze hatte den Kopf geschüttelt und war geduckt weggelaufen.

Jannis, der schließlich den ganzen Tag nur faul im Wagen gelegen hatte, war sofort aufgestanden: „Los, los“, flüsterte er, „wir müssen Marie helfen.“ Er öffnete vorsichtig das Gitter und setze sich an den Rand des Wagens, dann ließ er sich leise herunter.

„Das schaffen wir nie“ Ana stand unschlüssig an der Tür.

„Ihr spinnt wohl! Wenn ihr abhaut, lassen sie es an uns aus“. Matjas hielt sie am Arm fest.

„Dann komm halt mit“ Haagen stellte sich zu Ana

„Die werden euch jagen im Wald und eure Eltern verlieren den Hof“ Matjas wurde lauter.

„Schh, sei leise“ Tjark war aufgestanden, er war etwas größer als Matjas und hob die Faust, als Matjas den Mund wieder aufmachte. Da hielt er lieber den Mund

„Viel Glück ihr beide, lauft schnell! Falls sie was merken lenke ich sie ab“

Ana nickte ihm zu, Haagen nahm sie an der Hand und die beiden stiegen vorsichtig vom Wagen nach unten. Jannis hatte an der Ecke des Gitterwagens gewartet, er hatte eine Hand an der Geschirrstange und die Schulter am Wagen. Er versuchte die Dunkelheit auf der Lichtung zu durchdringen, aber nur die Reste des Kochfeuers warfen einen leichten glutroten Schein. Ana duckte sich und schaute zum Waldrand. Haagen hockte zwischen ihnen.

„Wenn wir uns beeilen, können wir direkt am Feuer vorbei zum Siedehaus schleichen, die Wachen sind alle bei den Hütten“ Er schaute über die Schulter nach hinten.

Haagen schüttelte den Kopf: „Am Waldrand entlang! Wenn sie uns entdecken können wir in das Unterholz verschwinden“

Ana nahm ihnen die Entscheidung ab, sie zog Hagen an der Hand in Richtung des Waldrandes. Jannis folgte ihnen.

Sie waren unentdeckt bis zur Einmündung des Weges auf die Lichtung gelangt. Aus der Hütte, die am dichtesten stand war lautes Schnarchen zu hören. Die drei hatten sich hinter einem Busch versteckt.

„Wo sind die Wachen? fragte Ana.

„Das ist die Gelegenheit, um Marie zu holen. Es ist nur einer von ihnen bei ihr.“ Sagte Janis

„Und wenn sie alle bei ihr sind?“

„Dann müssen wir sie erst recht retten!“

Jannis schaute Ana fragend an. „ich kann das nicht, ich schaff das nicht“ sie wandte sich in Richtung des Waldweges, nach Hause.

Haagen schüttelte auch den Kopf: „Lass uns einfach abhauen, Mann komm mit“

Jannis stand auf: „Das kann ich nicht“ Er begann geduckt hinter den Hütten entlang zu schleichen.

Die beiden anderen hasteten den dunklen Waldweg entlang.

Wird fortgesetzt…

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